Die Karte des Einzugsgebiets der Rhone - eine künstlerische Vision

© River basin map of Europe by Robert Szucs / www.grasshoppergeography.com

Im Rahmen der Themenausstellung der Foire du Valais 2023, Wassär in all schiinä Facette, war diese an ein Patchwork erinnernde Karte zu sehen. Sie zeigt die wichtigsten Wasserein-zugsgebiete Europas und unterteilt den Kontinent anhand der ihnen zugewiesenen Kontrast-farben. Diese ungewohnte Aufteilung der Landschaft ist das Werk von Robert Szucs, einem gelernten Geographen, der sich mit Grasshopper Geography der Gestaltung von künstleri-schen Karten verschrieben hat. Seine Arbeiten, die er mithilfe von Kartografie-Software er-stellt, zeigen eine eindrucksvolle Visualisierung von Regionen anhand von geografischen Da-ten: Wälder, Höhenunterschiede, Bevölkerungsdichte und, wie in diesem Fall, Wasserein-zugsgebiete. Robert Szucs' Karten von Wassereinzugsgebieten zeigen die Komplexität der Verbindungen und Verzweigungen der Wassersysteme und spiegeln die Herausforderungen des Wasser-managements wider. Das Einzugsgebiet der Rhône zeigt eine starke Verflechtung von Gebie-ten, die durch politische Grenzen getrennt sind. Der Fluss und seine zahlreichen Zuflüsse be-decken ein Gebiet, in dem jedes Gebiet die anderen beeinflussen kann, je nach Art des Was-sermanagements.Dieses globale Denken und die gemeinschaftliche Dimension der Rhone wurden in der Aus-stellung in Martigny hervorgehoben, in der die Verantwortung der Gemeinden am Oberlauf gegenüber den Gemeinden am Unterlauf betont wurde. Die Karte von Robert Szucs macht derartige Überlegungen möglich: Sie lässt uns die Ausdehnung des Einzugsgebiets der Rhone in seiner Gesamtheit erkennen, indem sie es mit einer einzigen Farbe homogenisiert (und gleichzeitig die Besonderheiten der Fliesswege und der Abflussmengen genau wiedergibt).

© River basin map of the Alps by Robert Szucs / www.grasshoppergeography.com

© River basin map of Switzerland by Robert Szucs / www.grasshoppergeography.com

Solche Karten sind nicht nur ästhetische Objekte, die man ins Wohnzimmer hängt, wie Robert Szucs vorschlägt, sondern sie fördern auch das Umweltbewusstsein. Sie regen dazu an, an-ders über die Umwelt nachzudenken, indem unbekannte oder allzu oft übersehene Realitäten aufgezeigt werden. Als Mittel der Darstellung kann die Kartografie somit sowohl Kunstwerk als auch Medium eines kämpferischen Diskurses sein. Robert Szucs liefert dafür ein an-schauliches Beispiel, ebenso wie einige Arbeiten der Öko-Künstlerin Laurence Piaget-Dubuis, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen waren:  THE BLUE ARTERY [23] - WATERGAW